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„Schön stark. Frauen im alten Sparta” - so heißt das LYSO Buch, das im Frühsommer 2014 gedruckt werden wird.

Bis heute denkt man beim Stichwort Sparta unwillkürlich an Blutsuppe, strikte militärische Ausbildung und unerschrockene Krieger. Doch dies ist nur der männliche Teil einer Gesellschaft, die den Frauen sehr viel mehr Frauen im alten Sparta Rechte zuerkannte als zum Beispiel das „demokratische” Athen. Spartas Kultur und Spartas Kunst waren durch und durch weiblich geprägt, und Beispiele dafür gibt es genügend.

Das fanden die Autorinnen Waltraud Sperlich und Eva Lang in mehrjährigen Recherchen heraus. Die Stellung der Frau in Sparta sowie die Rolle, die das Weibliche in dieser Gesellschaft spielte, lässt sich anhand vieler Beispiele in antiken Texten bestimmen. Von selbstbewussten Frauen ist da die Rede, die Seite an Seite mit den Jungen erzogen wurden. Sportliche Höchstleistungen wurden von ihnen genauso erwartet wie die Ausbildung eines starken und unabhängigen Willens. So nimmt es nicht wunder, dass eine Spartanerin, Cynisca, der erste weibliche „Star” unter den griechischen Athleten war. Mit ihren Pferden errang sie zwei Siege in zwei aufeinanderfolgenden Olympiaden, 396 und 392 vor Christus.

Nicht wenige der Spartanerinnen, so nimmt man heute an, lernten auch zu lesen und zu schreiben. Sie dichteten und musizierten, nahmen als Tänzerinnen an religiösen Ritualen teil - und wurden als Sportlerinnen, Tänzerinnen und Göttinen auch in der Kunst abgebildet. Unzählige Kleinplastiken aus Bronze ebenso wie Skulpturen und Reliefs aus dem grauen spartanischen Marmor wurden bei Ausgrabungen an Orten gefunden, an denen die Spartaner und Spartanerinnen ihren Göttern huldigten. Am Apollon-Heiligtum in Amyklai waren sportliche Wettkämpfe Bestandteil der „Hyakinthien”, der alljährlich stattfindenen Riten zum übergang von der Jugend in die Erwachsenenwelt. Die zehn Meter hohe Kultstatue des Gottes Apollon stand im Mittelpunkt der Feierlichkeiten, um sie herum wurde ein gigantischer Thron gebaut. Pausanias beschreibt die Pausanias beschreibt die Charitinnen, die Frauenstatuen in diesem Bauwerk, als Inbegriffe von Anmut und Schönheit.

Auf schöne und starke spartanische Frauen in allen Lebensbereichen trifft, wer sich auf die Suche nach ihnen macht. Dazu passt auch, dass im Staat der starken Krieger zwei Göttinnen das Sagen hatten: Arthemis Orthia, die aufrechte Artemis, deren Heiligtum sich zum offiziellen Zentrum der Ausbildung der spartanischen Jugend entwickelte. Und Athena Chalkioikos, die Schutzgöttin Spartas, deren Heiligtum ganz oben auf dem Akropolis-Hügel von ihrer überragenden Stellung zeugt.

Amyklai1 Amyklai:
So hoch wie die beiden Zypressen muss einst die Kultstatue des Gottes Apollon aufgeragt haben. Es war eine Bronzesäule mit Kopf, Händen und Füßen, einem Helm auf dem Kopf und in den Händen Lanze und Bogen.

Amyklai2 Archäologen am Graben:
Auf dem Hügel, auf dem sich die Kultstatue, der Thronbau und ein riesiger Rundaltar befunden haben, sind Archäologen am Graben. Wo einst Apollon gehuldigt wurde, steht heute ein orthodoxes Kirchlein, in dessen Mauern sich Bestandteile der antiken Bauwerke finden lassen.

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